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28.09.2023

Klinikum Fichtelgebirge präsentiert umfassendes Zukunfts- und Standortkonzept

Das Klinikum Fichtelgebirge hat gemeinsam mit einer renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ein innovatives Zukunfts- und Standortkonzept entwickelt, um den bevorstehenden Herausforderungen der Krankenhausstrukturreform erfolgreich zu begegnen.
 
In der heutigen Pressekonferenz im Landratsamt Wunsiedel haben Alexander Meyer, Vorstand des Klinikums Fichtelgebirge, und Landrat Peter Berek gemeinsam mit den Oberbürgermeistern von Selb, Ulrich Pötzsch und Oliver Weigel, Marktredwitz eine bedeutsame strategische Entscheidung aus der gestrigen Verwaltungsratssitzung des Klinikums Fichtelgebirge bekannt gegeben. Mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket will das Klinikum vor allem den inflationsbedingt immens gestiegenen Betriebskosten entgegentreten.

Insgesamt 35 Maßnahmen stehen in dem Zukunftskonzept, von denen bereits einige erfolgreich angelaufen sind. Die aber wohl einschneidendste Maßnahme ist die Entwicklung des Standorts Selb zum ambulanten Medizincampus.

„Wenn wir auch in den kommenden Jahren unseren Bürgerinnen und Bürgern eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau anbieten wollen, müssen wir jetzt über umfassende Veränderungen reden“, erklärt der Verwaltungsratsvorsitzende und Landrat des Landkreises Wunsiedel, Peter Berek.

Bereits seit 2019 wird an einer zukunftsfähigen Neuausrichtung gearbeitet. Seither wurde alles auf den Prüfstand gestellt, neue Konzepte entwickelt, neue Abteilungen bzw. medizinische Fachrichtungen (z.B. Kardiologie, Akutgeriatrie) etabliert. Alles mit dem Ziel, das Klinikum für den Landkreis und das Fichtelgebirge zu stärken und somit zu erhalten und medizinische Versorgung wohnortnah und in kommunaler Hand zu sichern.

Im Rahmen dieses Konzepts wird der Standort Marktredwitz als Ankerpunkt für stationäre Versorgung ausgebaut. Möglich machen das die bereits bestehenden Kompetenzen.  
Im Zusammenhang mit der anstehenden Krankenhausstrukturreform gilt es, die Versorgung an die politischen Rahmenbedingungen auf Bundesebene anzupassen und damit eine moderne medizinische Versorgung im Landkreis Wunsiedel sicherzustellen.

Der beschlossene Weg des Zukunftskonzepts sieht eine Zentralisierung der stationären Versorgung am Klinikum Marktredwitz vor. Hier lag der Schwerpunkt ohnehin schon in Marktredwitz. Im Rahmen des Zukunftskonzepts wird das Klinikum Fichtelgebirge auch seine Fachabteilungen weiter ausbauen, um den steigenden Anforderungen an die medizinische Versorgung gerecht zu werden und den Patienten ein umfassendes Spektrum an Behandlungsoptionen anzubieten.

Der Standort Marktredwitz wird schwerpunktmäßig Operationen und spezialisierte Eingriffe anbieten, die einen anschließenden stationären Aufenthalt erfordern. Dieser Schritt wird die Verfügbarkeit hochqualifizierter medizinischer Expertise vor Ort sicherstellen.

In Selb soll ein Medizincampus mit ambulantem Schwerpunkt entstehen. Ambulante Behandlungen sind ein Wachstumsmarkt, ein Feld, das seit Jahren mehr und mehr an Bedeutung gewinnt und auch von Patienten geschätzt und gerne in Anspruch genommen wird, erklärt Vorstand Alexander Meyer. Wesentlicher Teil wird ein gestärktes Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) Fichtelgebirge, für das die Verlagerung zusätzlicher Fachrichtungen nach Selb geplant ist. Neben einem Ärztehaus wird das Klinikum seine ambulanten Operationen in Selb konzentrieren, was ebenfalls eine fachliche Erweiterung des bisherigen Angebots darstellt.

Das Zukunftskonzept basiert auf einer umfassenden Analyse der aktuellen Situation des Klinikums sowie den Herausforderungen und Chancen, die sich auf gesundheitspolitischer Ebene abzeichnen.

„Unter den aktuellen Voraussetzungen ist es nahezu unmöglich kleine Kliniken hinsichtlich der medizinischen Qualität auf höchstem Niveau zu betreiben und dabei betriebswirtschaftlich erfolgreich zu führen. Weitere Staatshilfen wird es keine geben und zeitgleich werden die Qualitätsstandards weiter angehoben werden, das machte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zuletzt mehrfach deutlich. Daher müssen Kliniken den Transformationsprozess hin zu einer moderneren, ambulanteren Medizin gehen. Angesichts der gesundheitspolitischen Stoßrichtung, die auf eine nachhaltige Sicherung der Vergütung für ambulante Leistungen abzielt, gewinnen ambulante Behandlungen zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig führt diese Entwicklung zu sinkenden stationären Fallzahlen und damit auch zu einer deutlich niedrigeren Auslastung der stationären Betten“, erklärt Vorstand Alexander Meyer die herausfordernde Lage.

Um am Standort Selb zeitnah den ambulanten Medizincampus zu entwickeln, soll nun das ambulante Angebot sukzessive erhöht und erweitert werden. „Am Ende streben wir an, eine hochwertige und maßgeschneiderte medizinische Versorgung am Standort Selb zu gewährleisten und eine Lösung zu entwickeln, die langfristig die Gesundheitsversorgung sicherstellt“, betont der Oberbürgermeister der Stadt Selb Ulrich Pötzsch.

Das stationäre Angebot wird gemäß dem Beschluss Schritt für Schritt konzentriert. Es liegt auf der Hand, dass die komplette Umgestaltung des stationären Angebots des Krankenhaus Selb nicht von einem auf den anderen Tag möglich ist, sondern planvoll in Teilschritten erfolgen muss.

"Der beschlossene Weg zur Stärkung des Klinikums erfolgt durch die Konzentration und Spezialisierung beider Standorte. Es ermöglicht uns, den Wandel im Gesundheitswesen proaktiv anzugehen und Bürgerinnen und Bürgern aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine langfristige Perspektive als Gesundheitseinrichtung in der Region zu bieten", sagte Peter Berek. "Wir sind zuversichtlich, dass die umgesetzten Maßnahmen uns dabei helfen werden, unsere wirtschaftliche Lage deutlich zu verbessern und langfristig eine nachhaltige und hochwertige Gesundheitsversorgung für all unsere Patienten zu gewährleisten", ergänzt der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende Oliver Weigel.

Über die Inhalte des Zukunftskonzepts wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute Vormittag vom Vorstand und den Verwaltungsratsvorsitzenden Peter Berek, Ulrich Pötzsch und Oliver Weigel in zwei kurzfristig einberufenen Personalversammlungen in Selb und Marktredwitz informiert.
 

Über das Klinikum Fichtelgebirge:

Das Klinikum Fichtelgebirge ist eine renommierte Gesundheitseinrichtung in der Region und bietet hochwertige medizinische Versorgung auf modernstem Niveau. Pro Jahr werden ca. 18.000 Patienten stationär und ca. 27.800 Patienten ambulant behandelt. Das Klinikum Fichtelgebirge beschäftigt insgesamt über 1.000 Mitarbeiter und ist einer der größten Arbeitgeber in der Region.
 

Kontakt & Bildmaterial

Peggy Kuniss-Pfeiffer, Pressesprecherin
Tel.: +49 9231 809 1004
E-Mail: p.kuniss@klinikum-fichtelgebirge.de