5. Mai 2017
Ende April hat Nina Reimchen nach 24 Jahren am Klinikum Marktredwitz ihren letzten Dienst als Hebamme angetreten.
Ihre Ausbildung absolvierte die fröhliche Hebamme seinerzeit in Kasachstan Gefragt nach den Entscheidungsgründen für diesen Beruf, winkt die schlagfertige und fröhliche Hebamme lachend ab: „Die Hebammenschule war nebenan von meinem Elternhaus. Wir hatten kein Auto oder Mofa. Es musste praktisch sein und ich wollte lange Wege vermeiden. Also bin ich Hebamme geworden“. Im Nachhinein bezeichnet sie diese Wahl als Fügung und kann sich keinen anderen Beruf für sich vorstellen.
Seit ihrer Ausbildung hat sie nun 43 Jahre als Hebamme gearbeitet – davon 24 Jahre am Klinikum Marktredwitz. Hierher kam sie mit der ersten Auswanderungswelle aus Kasachstan. Schnell fasste sie in der neuen Heimat Fuß und nahm im März 1993 die Arbeit im Marktredwitzer Kreißsaal auf. In dieser Zeit hat die beliebte Hebamme über 2.158 Babys auf die Welt geholfen.

An ihre erste Entbindung in Kasachstan kann sie sich nicht mehr genau erinnern, jedoch an die Erste in Marktredwitz „Den Jungen sehe ich öfters, er ist Linkshänder geworden. Da kann ich aber nichts dafür“ lacht die fröhliche Hebamme. Gefragt danach, was ihr an ihrem Beruf ganz besonders gefällt, betont sie, dass „man die unglaubliche Freude der Geburt mit den Eltern teilt. Der Beruf wird nie zur Routine.“ Sie ergänzt, dass sie in ihrem Beruf ganz oft „Danke“ gesagt bekommen hat. Ihren liebsten Spruch zitiert sie ebenfalls: „Das erste Lächeln im Leben, ist das der Hebamme“, sogleich ergänzt sie schelmisch „Man muss also freundlich sein als Hebamme!“.
Inzwischen ist Nina Reimchen sogar schon „Hebammen-Oma“ geworden und diese Feststellung führte im Kreißsaal natürlich zu einem ganz besonderen Familienfoto. Zu ihrem Abschied haben sich ihre Kolleginnen und Kollegen einige Überraschungen einfallen lassen. Unteranderem gab es einen Aufruf im sozialen Netzwerk „Facebook“ an alle „Reimchen-Kinder“ und deren Eltern. Sie wurden gebeten Babyfotos und aktuelle Aufnahmen zu senden, Erinnerungen aufzuschreiben und zur Übergabe des Albums am Freitagabend nach Rodenzenreuth zu kommen. Zahlreiche große und kleine "Kinder" folgten dem Aufruf und bedankten sich so bei der beliebten Hebamme für ihren Einsatz.