Vortragsreihe “Treffpunkt Klinikum - vor Ort” in Tirschenreuth sehr gefragt

Tirschenreuth. 23. März 2018

Kein Platz war mehr frei zum Vortrag von Ernährungscoach Tanja Franz  und Dr. med. Philipp Koehl im „Seenario“ in Tirschenreuth. Die beiden Referenten haben sich für den ersten Vortrag der Reihe „Treffpunkt Klinikum – vor Ort“ zusammengetan um das Thema Arthrose von zwei Seiten zu beleuchten. Rund 130 Zuhörer haben sich dazu im Konferenzbereich über dem Restaurant am Fischparkhof eingefunden.


„Bei meinen bisherigen Vorträgen hatten die Besucher auch immer viele Fragen zu Ernährung und ob man mit bestimmten Ernährungsweisen Krankheiten wie Arthrose verhindern kann. Ich freue mich sehr, dass ich Tanja Franz für diese Zusammenarbeit gewinnen konnte“ eröffnet Dr. Philipp Koehl, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Hand-, Fuß- und Wiederherstellungschirurgie am Klinikum Fichtelgebirge, Haus Marktredwitz seinen Vortrag am vergangenen Dienstag.

Unsere Hände führen präzise das Besteck zum Mund, zupfen Grashalme aus dem Boden und bedienen Smartphone-Displays: Sie sind lebenslang im Dauereinsatz. Rund 25 Millionen Mal beugen und strecken sich die Finger im Lauf eines Lebens. Bei rund der Hälfte aller Senioren in Deutschland klappt das allerdings nur noch eingeschränkt, bei einigen nur unter ständigen Schmerzen: Die Arthrose an der Hand und am Handgelenk ist eine chronische Erkrankung des Alters. Sie lässt sich nicht heilen, doch die auftretenden Beschwerden kann man lindern und das Fortschreiten zumindest aufhalten. Auch Operationen können in bestimmten Fällen helfen.

Warum die Arthrose vor allem ältere Frauen trifft, (ab dem 50. Lebensjahr sind bereits 35% aller Frauen betroffen), warum sie sich bei den einen fast schmerzlos entwickelt und bei anderen mit schmerzhaften Entzündungsschüben meldet, ist noch nicht im Detail geklärt. Etwa fünf Millionen Betroffene gibt es in Deutschland, zwei Millionen von ihnen kämpfen mit täglichen Schmerzen.

Die Schmerzen in Finger- oder Handgelenken entstehen durch die Abnutzung des Gelenkknorpels.  Dabei "verschleißen" die Gelenke rascher als es im jeweiligen Lebensalter eigentlich zu erwarten wäre.
Infolge der Erkrankung leiden die Betroffenen unter sogenannten Anlaufschmerzen, also einem Schmerz der am Beginn eines Bewegungsablaufes entsteht oder unter Schmerzen bei einer Belastung des Gelenks. Aber auch in Ruhe können Schmerzen auftreten, die durch die Arthrose ausgelöst werden. Dazu kommen noch Bewegungseinschränkungen sowie Funktionsverlust und Gelenkverformungen.

Dr. Koehl erläuterte die Ursachen der Arthrose und moderne Behandlungsmethoden

Welches Gelenk als erstes zu den Knorpelzerstörungen und den knotigen Knochenanbauten neigt, ist ebenfalls schwer vorauszusagen: Prinzipiell kann es alle Fingergelenke und vor allem  das Daumensattelgelenk treffen.

Entsprechend unterschiedlich fällt auch das alltägliche Handicap aus: Endgelenke können zwar schmerzen, spielen aber für die Beweglichkeit und Beugung eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. Der Daumen dagegen ist für fast jeden Handgriff nötig. Fehlt ihm die Kraft, wachsen auch der Leidensdruck des Patienten und der Wunsch nach ärztlicher Hilfe.

Es gibt inzwischen eine ganze Palette an praktischen Helfern für den Alltag der Betroffenen, wie Öffnungshilfen für Schraubverschlüsse, spezielle Scheren oder Griffe für den Haustürschlüssel. Doch was tun, wenn die Schmerzen einfach nicht mehr nachlassen und die Kraft für einfache Handgriffe nicht ausreicht? "Dann gibt es immer auch noch eine operative Lösung", versichert Handchirurg Koehl. Je nach Finger, je nach Abschnitt kommen dafür ganz verschiedene Techniken infrage. “Zunächst muss die Ursache gründlich abgeklärt werden. Dafür ist eine sorgfältige Anamnese und klinische Untersuchung notwendig. Die meisten Erkrankungen an der Hand und dem Handgelenk sind jedoch gut therapierbar”  macht Dr. Koehl den zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörern Mut.

Ernährung und Lebensstil sind entscheidende Einflussfaktoren

Dass auch entzündliche Prozesse bei sehr vielen Erkrankungen eine Rolle spielen, ist inzwischen bekannt. Ernährung und Lebensstil sind dabei ganz entscheidende Einflussfaktoren. Die richtige Ernährung kann viel dazu beitragen, Entzündungen einzudämmen oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Tanja Franz, Ernährungs- und Sportcoach aus Neusorg, stellt im zweiten Vortrag des Abends natürliche Entzündungshemmer vor.

Auslöser für entzündliche Erkrankungen gibt es einige. Für ihren Vortrag ging Tanja Franz vor allem auf die (Fehl-) Ernährung ein. “Die gefährliche Mischung aus hohem Zucker- und Fleischkonsum, wenig frischem Obst und Gemüse und Bewegungsmangel sorgt für einen idealen Nährboden für entzündliche Erkrankungen” beschreibt Tanja Franz die Ernährungsgewohnheiten der Wohlstandsgesellschaft.

Bei Arthrose und anderen Erkrankungen die auch mit Entzündungen einhergehen können, rät sie zur generellen Gewichtsreduktion - vor allem des Bauchfetts -  und zur Ergänzung des Speiseplans mit natürlichen, antientzündlich wirkenden Nahrungsmitteln. Hierbei eignen sich besonders magnesiumhaltige Lebensmittel (z.B. Sonnenblumenkerne, Mandeln, Spinat, Kartoffeln, Beeren, Bananen, Vollkornreis, Hirse, und Soja) sowie zinkhaltige Lebensmittel (z.B. Vollkorngetreide, Kürbiskerne, Soja und Linsen). Aber auch Kurkuma, Ingwer, Chilli und Ananas wurden entzündungshemmende Eigenschaften nachgewiesen.

Zusätzlich rät sie zu Grünem Tee und grünem Smoothie, besonders auch für diejenigen denen es schwer fällt, die empfohlene tägliche Menge an Gemüse zu sich zu nehmen.

Im Anschluss an die Vorträge hatten die Zuhörer noch sehr viele Fragen, welche von den Referenten geduldig im persönlichen Gespräch beantwortet wurden.

 

Tanja Franz wird ihren Vortrag über die „Antientzündliche Ernährung auch beim „Tag der offenen Tür“ der Klinik für Unfallchirurgie, Hand-, Fuß- und Wiederherstellungschirurgie halten. Dieser findet am 28. April ab 11 Uhr  am Klinikum Fichtelgebirge, Haus Marktredwitz statt.

Angeboten wird ein abwechslungsreiches Programm aus Vorträgen, Workshops und einer Messe.

 

Die Zuhörer hatten nach den Vorträgen noch viele Fragen an die Referenten. Tanja Franz (rechts) im Gespräch mit einer Zuhörerin.
Dr. Philipp Koehl und Tanja Franz hielten Vorträge über Arthrose und antientzündliche Ernährung. (v.l.n.r.)

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Peggy Kuniss-Pfeiffer, Pressesprecherin
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