Ein Brand auf einer Station wurde bekämpft und Verletzte mussten geborgen und versorgt werden. Unter diesen Voraussetzungen probten Einsatzkräfte der umliegenden Freiwilligen Feuerwehren, BRK und das Team der Notaufnahme am Dienstagabend den Ernstfall am Klinikum Fichtelgebirge.
Am Dienstagabend ist gegen 18.05 Uhr bei der Leitstelle ein Alarm aus dem Klinikum Fichtelgebirge in Marktredwitz eingegangen. Ein paar Minuten später hat die Freiwillige Feuerwehr Marktredwitz mit mehreren Einsatzfahrzeugen und rund 15 Mann den Einsatzort erreicht, um das Szenario „Feuer auf einer mit Patienten belegten Station" zu üben. Erschwerend hinzu kam dabei eine dichte Rauchentwicklung, welche mittels mehrerer Nebelmaschinen simuliert wurde.
Nach dem Eintreffen der Löschzüge auf dem Klinikgelände verschafften sich die Einsatzkräfte einen Überblick über die Lage, lokalisierten zunächst den Brandherd und drangen mit schwerem Atemschutzgerät und Schläuchen zur Station C4 vor, um den Brand zu löschen und schließlich auch die eingeschlossenen Personen zu evakuieren. Gleichzeitig standen mehrere Drehleitern zum Einsatz bereit. Neben dem obersten Gebot der Personenrettung, galt es auch das weitere Ausbreiten von Feuer und Rauch zu verhindern und den Brand schnell zu bekämpfen.
Alle Patienten konnten erfolgreich von der Feuerwehr aus dem Brandbereich evakuiert und dem BRK übergeben werden. Danach kamen die Evakuierten zur weiteren medizinischen Versorgung in die Notaufnahme des Klinikums. Dort wurde geübt, wie mit einem solchen Patientenansturm umzugehen ist. Während die Patienten behandelt wurden, hat die Feuerwehr den Brand gelöscht und den verrauchten Stationsbereich belüftet.
„Die Übung verlief ohne Zwischenfälle. Die Einsatzkräfte haben einen guten Job gemacht. Herzlichen Dank an alle Unterstützer für diese gute Gelegenheit, den Ernstfall der Ausbreitung eines Feuers in einem Krankenhaus, zu trainieren", betont Maximilian Seiler, Stadtbrandinspektor von Marktredwitz.
Geprobt wurde „ein realitätsnahes Szenario", sagt Dr. Philipp Koehl, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie am Klinikum Fichtelgebirge und ärztlicher Leiter der Brandschutzübung: „Ein Brand kann jederzeit passieren." Erst am vergangenen Wochenende brannte es in einem Krankenhaus in Mönchengladbach. Eine Matratze geriet aus noch ungeklärter Ursache in Brand.
Im Klinikum sollte zum Beispiel geübt werden, wie bettlägerige Menschen durchs Treppenhaus oder über die Drehleiter transportiert werden können. Die Übung wurde mit Feuerwehr, BRK und den Brandschutzbeauftragten des Klinikums detailliert vorbereitet, auch um den normalen Patientenbetrieb nicht zu beeinträchtigen.
Das Aufrüsten der Station mit Betten und Medizingeräten durch die Abteilung der Haustechnik sowie das Ausstaffieren der Schauspielerinnen und Schauspieler mit Verbänden und Infusionen durch das Pflegepersonal hauchten der Übung nachempfindbaren Realismus ein.
„Wir wollen auf so eine Situation bestmöglich vorbereitet sein.", ergänzt Dr. Philipp Koehl. Ein „Massenanfall" von Verletzten kann letztendlich verschiedene Ursachen haben. In der Klinik muss dann durch die ärztliche Leitung schnell entschieden werden, wer zuerst behandelt wird und welche Patienten stabil genug sind, um ggf. auf umliegende Krankenhäuser verteilt werden zu können. Diese Triagierung und die organisatorischen Abläufe wurden gestern sehr erfolgreich geprobt, sodass sich Dr. Koehl am Ende des Abends mit der Leistung der pflegerischen, administrativen und ärztlichen Mitarbeiter in der Notaufnahme sehr zufrieden zeigte. „Diese Übungen tragen erheblich dazu bei, die Versorgungsqualität und Sicherheit stetig zu verbessern. Bei jeder Übung lassen sich letztlich Verbesserungsoptionen finden.", lautete das Fazit von Dr. Koehl. Eine kritische Nachbetrachtung, zunächst hausintern, im Anschluss zusammen mit Rettungsdienst und Feuerwehr schließen die Übung dann ab.
Abläufe im Krankenhaus nicht beeinträchtigt
Über den gesamten Zeitraum der Feuerwehrübung hinweg war der normale Krankenhausbetrieb sichergestellt. Patienten und Mitarbeiter waren im Vorfeld von der Klinikleitung informiert worden. Die Rauchentwicklung wurde mit einer Nebelmaschine erzeugt, einen echten Brandherd gab es nicht. Vierzig Freiwillige und Puppen simulierten die Verletzten. Die Übung fand auf einer Station statt, welche aktuell nicht genutzt wird. „Solche Übungen werden regelmäßig durchgeführt und sind enorm wichtig, um im Ernstfall optimal vorbereitet zu sein", betont Geschäftsführer Martin Schmid.
„Vielen Dank an die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Marktredwitz, Arzberg, Wunsiedel, und Bad Alexandersbad sowie das BRK, das THW und an die vielen Freiwilligen, die Patienten mimten, sowie an meine Kolleginnen und Kollegen des Klinikums ein großes Lob: Auch wenn es „nur" eine Übung war, waren alle Beteiligten voll bei der Sache und haben großartige Arbeit geleistet. Wir werden nun unsere Hausaufgaben machen und die bei der Übung entdeckten Schwachstellen beheben", so Schmid weiter. Im Anschluss gab es für alle Einsatzkräfte und Unterstützer eine deftige Mahlzeit in der Cafeteria.
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